flexibel und lebensnah

Inspirieren, damit andere inspiriert werden können

10 Jahre Sozialpädagogische Fachstelle

En heisse Sack – oft unbekannt

Wir sind viel Unterwegs in unserer Arbeitsalltag. Bringen Soziale Arbeit dorthin wo sie benötigt wird. Die Situationen, die wir antreffen sind manchmal «en heisse Sack». Oder sie werden uns von unseren Auftraggebenden als solche beschrieben. Was genau im Sack ist, ist auf den ersten Blick nicht sichtbar.

Wir wissen nicht genau: wird es gelingen ein Feuer zu entzünden? Was wird es für ein Feuer sein? Hat es noch versteckte Bomben? Wie sind der Wind und das Wetter? Wird es ein kleines oder ein grosses Feuer sein? Und entsteht etwas Nachhaltiges daraus oder nicht?

Das zieht sich durch all unsere Angebote: Schulsozialarbeit, Sozialpädagogische Familienbegleitung, Pflegefamilien und Elternberatung.

En heisse Sack/h und ich als Fachperson?

Wie gehen wir als Fachpersonen damit um? Unsere Personalbesetzung ist sehr konstant, unsere Angebote erweitern und differenzieren sich aus. Unsere Erfahrung zeigt es braucht «Mechanismen der Versorgung». Und dies im Team und jeder für sich.

Ein WIR im Team ermöglicht es Herausforderungen zu teilen. Jede Anfrage ist so einzigartig, die Ausgangslage meist Komplex, da ist es hilfreich mit jemandem Auszutauschen. Dies steigert die Qualität unserer Arbeit und schafft Sicherheit. Als Leitungsteam ist es uns ein Anliegen für unsere Mitarbeitende erreichbar und zuverlässig zu sein. Eine «Kultur der Wertschätzung» in Form von Interesse und Aufmerksamkeit ist uns wichtig. Es erfordert aber auch von jedem einzelnen Mitarbeitenden die Bereitschaft sich ins Team einzubringen, obwohl wir alle in unterschiedlichen Bereichen und Orten arbeiten. Teamsitzungen, Kollegiale Fallberatung, 4-Augenprinzip, spezielle Teamanlässe, Weiterbildung sind Tools wie wir dies im Alltag umsetzen. Wir freuen uns am Gelungenem.

En Heisse Sack/h jeder für sich

Jeder muss aber auch für sich selbst Mechanismen der Selbstversorgung haben um mit der Fallbelastung umzugehen. Meist betrifft dies den Umgang mit Freizeit und die Lebensgestaltung abseits der Arbeit. Und das ändert sich ja auch laufend. Da dies aber uns alle betrifft, ist dies Teil unserer Mitarbeitergespräche. Die Achtsamkeit im Umgang mit sich selbst und seinen Ressourcen kann und muss gelernt werden. Klar ist, dies gelingt mal besser und mal schlechter. Das wissen wir alle, und doch machen wir es zum Thema.

En heisse Sack – und Gott hilft

Wir machen die Erfahrung eine gelebte Spiritualität schweisst uns zusammen. Es unterstützt uns in unserem WIR, obwohl der Glaube sehr unterschiedlich gelebt wird. Er ist uns eine Unterstützung darin mit Ohnmacht, Frust und Wut umzugehen. Ermöglicht es uns Achtsam zu bleiben, Dinge zu formulieren und somit abzugeben. Hält uns wach für Momente der Freude, der kleinen Wunder und Versorgung. Erfolg ist für uns nicht selbstverständlich. Wir glauben daran, dass Gott uns tatsächlich in vielfältiger Weise hilft. Jeder für sich persönlich und im Team mit all unserer Vielfältigkeit.

En heisse Sack – das Team

An unserem Jahresstartanlass im Team hat jeder Mitarbeitende der Fachstelle «än heisse Sack» bekommen mit dem Auftrag ihn in diesem Jahr irgendwo anzuzünden. Jeder braucht seinen eigenen Ausgleich! Hier ein paar Impressionen wo überall «gefeuert» wurde.

Was verbindest du mit deiner Arbeit?

«Ein Funke springt – und bewirkt Grosses (der ganze Sack brennt.) In der Beziehungsarbeit (der entscheidendste Teil der Sozialen Arbeit) ist der erste Funke zentral. Springt der Funke, d.h. kann im Gegenüber ein Gefühl der Hoffnung und Vertrauen in die eigenen Ressourcen angeregt werden, ist viel Veränderung im Prozess der gemeinsamen Arbeit möglich. Springt der Funke nicht, wird das Feuer nicht entfacht, sollte man sich nicht verwundern, wenn der Sack ein Sack bleibt.»

«Die Arbeit in meinem Bereich in der Fachstelle ist wie eine lange freudige Wanderung. Ich habe gutes Schuhwerk (Abschluss Studium) angezogen und scheine bereit zu sein. Ich mache meinen ersten Schritt und dann den zweiten. Merke, wie der Untergrund sich verändert und auch steinig wird. Begegnungen mit unterschiedlichen Leuten begleiten mich auf jedem Abschnitt meines Weges. Ich falle auch um, aber stehe mithilfe meines Wanderstocks und dank Begleitern wieder auf. So hoffe ich, werde ich irgendwann mit all den Begleitern* und mit meinem Wanderstock den Gipfel erreichen und die Aussicht geniessen und mit dem Blick nach unten zu schätzen und zu erkennen, was man zu erreichen vermag.»

«Das Feuer hinterlässt Asche und Rauch. Investiert man jedoch seinen Teil – bleibt man aktiv im Prozess des Brennens – «erntet» man Genüssliches (z.B. Marshmallow).»

«Den Rucksack von Kindern mit inspirierenden Ideen zur Bewältigung ihres Alltags bereichern erfreut mich.»

«So wie dieser heisse Sack ein wohliges Feuer entfachte, uns wärmte und stärkte, so möchte auch ich für andere eine Quelle der Wärme und Stärkung sein.»

Was hat dich im vergangenen Jahr speziell inspiriert / begeistert?

«Lagerfeuer, ein Feuer machen, zusammenstehen in der Wärme des Feuers…. Feuer ist ein herrliches Bild für Gemeinschaft. Gemeinsam schauen wir auf das Feuer. Gemeinsam achten wir auf das Feuer. Gemeinsam profitieren wir von dem Feuer. Die Gemeinschaft des Fachstellenteams gibt nicht nur Kraft für das innere Feuer, sondern auch Inspiration für ein kraftvolles Feuer. Die grosse Wertschätzung auf fachlicher und menschlicher Ebene stärkt wie ein wärmendes und erhellendes Feuer!»

«Wer sein Zuhause mit Holzfeuer heizt, kennt den Aufwand das Brennmaterial zu rüsten aber auch die besondere, wohlige Wärme die sich mit dem knistern der Späne bis ins Herz verbreitet.
Manchmal wünsche ich mir für meine Klienten so ein prasselndes Feuer zu sein. Einen Moment der Geborgenheit und der Entspannung zu schaffen um neue Perspektiven zu eröffnen, dafür lohnt es sich im Hintergrund das nötige Brennmaterial anzuschleppen.»

«Ich liebe es unterwegs zu sein mit anderen. Andere zu inspirieren und selbst inspiriert zu werden. Ein Feuer zu entzünden und gemeinsam das Leben zu feiern.»

«Ich erhole mich am liebsten in der Natur. So schaffe ich es mein eigenes Feuer der Leidenschaft nicht zu verlieren.»